Mittelschule Insel Schütt

Teilnahme am Lichterzug der Nürnberger Schulkinder

Jedes Jahr im Herbst beginnen in den Technikräumen auf der Insel die Arbeiten an einem ganz besonderen Projekt: Seit nunmehr über 30 Jahren werden zu dieser Zeit die neuen Großlaternen für den Lichterzug der Nürnberger Schulkinder gebaut. Der Lichterzug selbst stammt aus einer sehr dunklen Zeit der Nürnberger Stadtgeschichte.

"Im Jahr 1948 – nur drei Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges – lag Nürnberg bekanntermaßen noch zu großen Teilen in Schutt und Asche. Doch der Krieg hatte nicht nur die Gebäude in Ruinen verwandelt. Auch die Bürger Nürnbergs durchlebten eine sehr dunkle Phase, die geprägt war von Entbehrung, Trauer und Zukunftsängsten. In diese – für die Stadt und ihre Bürger schwere und düstere – Zeit setzten die Nürnberger Schulkinder nun mit dem ersten Lichterzug im Jahr 1948 ein Zeichen des Lichtes und der Hoffnung. Die Idee zu diesem Ereignis hatte der damalige Stadtschulrat Otto Barthel. Anlässlich des zum ersten Mal seit dem Krieg wieder auf dem Hauptmarkt stattfindenden Christkindlesmarkts, ließ er „seine“ Schulkinder im Werkunterricht Laternen basteln und zog mit den Schülerinnen und Schülern am 20. Dezember 1948 im ersten Lichterzug durch die Nürnberger Innenstadt. Inspiriert wurde Otto Barthel hierbei von einer in Schweden weit verbreiteten Tradition. Dort feiern die Menschen jedes Jahr am 13. Dezember das Luciafest. Zu Ehren der heiligen Lucia und als Symbol der Vertreibung der Dunkelheit durch das Licht, ziehen an diesem Tag die Kinder in Lichterprozessionen durch die Städte Schwedens."

D. Volland: 63 Jahre Nürnberger Lichterzug

Im Zentrum der Stadt gelegen, begleitet die Mittelschule Insel Schütt den Lichterzug jährlich mit mehreren Klassen und ihren einzigartigen Großlaternen, die weithin über die Köpfe der mehr als 1000 teilnehmenden Schulkinder und der vielen Zuschauer aus aller Welt ihr Licht erstahlen lassen. Gebaut werden sie von den Schülerinnen und Schülern im Rahmen des Technikunterrichts in der 8. Klasse, unter Anleitung ihrer Techniklehrer.

Wie jedes Projekt, beginnt auch dieses mit der passenden Idee. Dann werden Gerüstpläne entworfen und Farbkonzepte erstellt. Wenn die Grundkonstruktion steht, muss an Verkabelungsplänen geknobelt und die Beleuchtung installiert werden, bevor die bunt gestaltete Bespannung angebracht werden kann. Erstrahlen die Laternen dann beim ersten Beleuchtungstest, sind schon die größten Hürden überwunden und man kann bereits erahnen, wie sie an der Spitze des Lichterzugs vom Frieden eines besinnlichen Weihnachtsfestes künden. Spannend wird es dann noch ein letztes Mal, wenn der Lichterzug sich unter Führung des Nürnberger Christkindes und der Laternen von der Insel Schütt durch die dichtgedrängten Zuschauer Richtung Burg in Bewegung setzt. Das Navigieren von Großlaternen, die von bis zu fünf Schülerinnen und Schülern getragen werden, erfordert viel Aufmerksamkeit, Geschick und Zusammenarbeit.

Nach getaner Arbeit ruht die Laternenwerkstatt bis zum nächsten Herbst - die Laternen erleuchten aber noch bis Weihnachten an jedem Morgen im Eingangsbereich der Schule und schicken ihr warmes Licht zur Begrüßung in den dunklen Wintermorgen hinaus.

Zum 70. Lichterzug entstand eine Ausstellung über die Herstellung der Großlaternen, deren Plakate Sie hier in digitaler Form herunter laden können:

  1. Ideen und Motive
  2. Skizzen und Zeichnungen
  3. Modelle und Schablonen
  4. Bespannung und Gerüst
  5. Ergebnisse

 Stimmen aus der Presse

Franken Report [14.11.2012]

Nürnberger Zeitung [13.12.2012]

Bayerischer Rundfunk [13.12.2018]


 

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